Tag 11 | Weiterfahrt nach Buggerru
Wir sind gegen halb 10 Uhr losgekommen und gaaanz gemütlich um 13 Uhr in Buggerru auf dem Stellplatz angekommen. Die letzten 1 1/2 Stunden gingen durch die Berge. Odrdentliches geschlängel, aber gut zu fahren. Eine Abfahrt vor dem Stellplatz sind wir versehentlich nochmal zum Meer hinunter gefahren. Da war es gscheid eng uns schmal. Unten ist dann aber ein Touribus gestanden, wir fragen uns bis jetzt, wie der dahin gekommen ist.
Ansonsten sieht hier im Westen alles schon viel besser aus . Zumindest für mich. Gabi muss sich erstmal akklimatisieren, aber ich denke dass das schon passen wird. Der Stellplatz ist wie erwartet voll ok. Surfstrand mit aktuell kleinen Wellen direkt vor der Tür . Schaun uns jetzt dann noch den Ort an und erkunden die Begebenheiten.
Tag 12 | zweiter Tag Buggerru
Jau, die Nacht war unruhig. Windy hatte für den Vorabend ab 21 Uhr 6bft (in Böen bis zu 9bft) angekündigt, daraus wurde 23 Uhr aber das noch Beachtlichere war der Temperatur-Wechsel. Zu Beginn des gestrigen Abends lagen die Temperaturen so bei angenehmen 18 Grad. Dann hat der Wind von West auf Ost gedreht und mit ihm kam die aufgeheizte Inlandsluft und die hatte die ganze Nacht hindurch lt. Windy-App >24 Grad, wobei unser hauseigenes Thermometer aktuell um 6 Uhr morgens Temperaturen von jenseits 34 Grad angezeigt hat…
Das war das eher unangenehme, den Wind an sich find ich schön, weil das Schiff so einschläfernd schaukelt.
Nach dem Frühstück wollten wir eine kleine Bike-Tour zum Spaggia Cala Domestica machen, Betonung auf ‚wollten‘. Nach knapp 5km und ungefähr 100hm hab ich bei mir ein paar Dornen im Reifen stecken sehen. Nach genauerer Prüfung hätten wir beide ordentlich Spikes in den Reifen unserer Räder. War also nur noch eine Frage der Zeit wann uns mindestens ein Reifen verlässt. Es wurden derer dann letztlich alle Viere. Nachdem wir noch nicht allzu weit unterwegs waren, konnten wir das ganze unter ‚Shit happens‘ ablegen und haben uns aufgrund unserer Tiefenentspanntheit nicht weiter drüber aufgeregt. Zurück im Ort ist Gabi dann einfach in einen Gemischtwarenladen gegangen und hat nach Schläuchen zum Reparieren gefragt. Weitergeschickt wurden wir dann zum Zeitungsladen, dort sollte jemand helfen können. Und schon ging die vielbesungene südländische Hilfsbereitschaft los. Ohne uns gegenseitig groß zu verstehen, hat der sehr nette ältere Herr – der wohl selbst passionierter Mountainbiker ist – all seine Arbeit liegen gelassen und ist uns zu Hilfe geeilt. Er hat dann noch ein paar Spezl’n aktiviert, weil er keine 27.5er Schläuche hatte. Die wiederum sind innerhalb kürzester Zeit angerauscht und haben gebracht was sie hatten. Dabei noch gleich das halbe Dorf versammelt und von den jüngeren Kollegen erfahren, dass das hier um Buggerru eh die geilste Freeride-Gegend auf Sardinien ist.
Also alle Dornen aus den Mänteln gezogen und die neuen Schläuche rein. Neuerdings kommt man bei der Montage ohne Montagepaste oder -Fett nicht mehr so richtig weit, weil die Reifen nie mittig auf die Felge zu bringen sind. Ende vom Lied: zahlreiche super hilfsbereite Sarden um ihre wohlverdiente Mittagspause gebracht, vier Luft-haltende Reifen für mögliche Touren der nächsten Tage und vorne und hinten einen Höhenschlag (aufgrund der zuvor beschriebenen Problematik – die ich auch unter massivem Einsatz kostbaren Olivenöls nicht lösen konnte), der ein Stück feinsten Teerbelages gefühlt zur Downhillpiste werden lässt. Vergleichbar ist das bspw. mit ungewuchteten Reifen beim Auto. Das schüttelt Dir die Plomben aus den Zähnen.
Heute also bislang kein unbedingt erfolgreicher Tag (zumindest was den eigentlichen Ausflug angeht), dafür aber einer der in Erinnerung bleibt .
Übrigens hat der Wind – wie angekündigt – gedreht und deutlich nachgelassen. Zudem wird’s wieder wesentlich angenehmer mit der Temperatur.
Tag 13 | Buggerru
Die vergangene Nacht war wieder ruhig und die Temperatur perfekt zu schlafen.
Gegen 11 Uhr haben wir uns mit den Räder zum Cala Domestica aufgemacht. Diesmal ohne Pannen – YEAH . Der Trail zu Cala Lunga runter war nicht wirklich steil, aber trotzdem anspruchsvoll zu fahren. Landschaftlich sehr reizvoll und die Vegetation mit Zustrose, Ginster und Wacholder wohlduftend und auch schön anzuschauen.
Cala Lunga ist ein toller kleiner Strand über einen kleinen Tunnel mit dem Nachbarstrand Cala Domestica verbunden.
War zwar nicht ganz leicht mit den Rädern (verzweifelte italienische Familien mussten an der Stelle schon weinend und zitternd umkehren ), wir mussten halt schultern und bewusst steigen. Dort war dann – wer hätte es erwartet für einen Samstag – gut voll aber trotzdem schön. Zurück ging’s dann über die ruhige Hauptstraße. Waren knapp 20km und 500hm. Das hat unsere Trainingsrunde zuhause auch – nur mit dem Vorteil des ‚Höhentrainings‘.
Für morgen haben wir jetzt Galleria Henry gebucht. Das ist gleich oberhalb von Buggerru und man fährt alte Stollen mit einer ebenso alten Minibahn ab und läuft den Weg zurück. Denke, dass wir morgen auch noch hier bleiben. Der Ort gefällt uns, es gibt massig schöne MTB-Strecken, in der Nähe sind Ausgrabungsstätten mit Nuraghendörfer aus dem 13. Jh v. Chr, surfen müsst‘ ich auch noch…
Ich glaub, wir sind drin.
Tag 14 | Buggerru
Heute morgen haben wir uns die Galleria Henry angeschaut. Das ist ein ehemaliger Bergbaustollen, den man mit einer kleinen Bahn hindurch fährt. Nachdem das Ganze ausschließlich auf Italienisch abgehalten wurde, habe ich nur teilweise verstanden was erzählt wurde. Trotzdem interessant.
Der weitere Tagesverlauf wird ein entspannter werden, weil ich wieder einen platten Reifen am Radl zu verbuchen habe. Also heute keine Ausflüge – die nächsten Tage wohl auch nicht mehr .
So sind wir wieder am umdisponieren…
hello,
freut mich, danke. so wie die italiener an der toilettentradition festhalten, so auch du an den usd fotos. weiß nicht so recht was besser/schlimmer ist 😉
freut mich, dass ihr wieder unterwegs seid, auch wenn euch gelegentlich einige der 7,5 milliarden mitbürgern des planeten stören 🙂
take care & so long
kl